Gestern mittag noch riet mir ein ebenfalls depressiver Freund, ggf. auch private Verabredungen abzusagen, wenn ich das Gefühl hätte, überfordert zu sein und nur aus Pflichtgefühl an der Verabredung festzuhalten.
Trotzdem wollte ich für gestern abend nicht absagen – ich hatte mich auf die Veranstaltung gefreut und auch auf den Schnack mit den Freundinnen.
Beide haben mich kurz vorher versetzt, per SMS, eine sogar, als ich gerade das Haus verlassen wollte.Weil sie dann doch zu müde waren.
Beide haben aus ihrer Sicht ihre Gründe, aber ich bin so wütend auf sie, wie respektlos sie mit mir und meiner Freizeit umgehen!
Ich hätte auch schön zum Yoga und ins Bett gehen können, aber nein, ich war duschen und Haare waschen und was man so vorm Ausgehen tut.
Ich hatte mich drauf GEFREUT, verdammt! Und ich erwarte von erwachsenen Frauen, dass sie spätestens morgens einschätzen können, ob sie abends noch ausgehen können.
Und weil der Bus weg war, konnte ich nicht mal mehr allein los (ich war schon an der Haltestelle, wenn auch nur, weil ich dachte, vor lauter Wut sonst meine Wohnung zu verwüsten).
So gab es ein langes Telefonat mit meiner Schwester und Alkohol. Tolle Wurst.
Leute, ich kann nicht mehr so weiter. Ist die Arschlochwoche langsam mal vorbei?
Der Freund meinte übrigens auch, man könne seinen Freundeskreis auch reduzieren um die Leute, die einem nicht guttun. Aber bisher waren das gute Freundinnen, von denen ich durchaus auch Feinfühligkeit im Umgang mit einer Depressiven erwartet habe. Und wer bleibt mir, wenn ich so rigoros bin, wie ich mit mir selbst umgehe?
Aber wie gehe ich mit der Wut um, und wie kann ich verzeihen, wenn die anderen gar nicht erkennen, was sie mir antun, bzw. eben ihre Bedürfnisse über meine stellen?
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